Infos für Lehrende


Infos für Lehrende

In diesem Webinstruct sollen die Schülerinnen und Schüler (im folgendenden "SuS") durch eigenständiges Lernen die historische Bedeutung von Gewerkschaften und Arbeitskämpfen, deren Gegenwartsbedeutung und Zukunftsperspektive eigenständig erarbeiten.
Weiterhin soll die kritische Urteilsfähigkeit gegenüber Internetquellen und -seiten geschult werden, da die Informationen größtenteils per Internetrecherche gewonnen werden.
An den verschiedenen Arbeitsstationen sollen verschiedene geschichtsdidaktische Prinzipien angesprochen werden.
Ziel des Webinstructs, ist es, dass die SuS aufgrund der gesammelten Informationen eine Ausstellung über Gewerkschaften und Arbeitskämpfe erstellen.

Klassenstufe: 9 oder 10
In dieser Phase befinden sich die SuS in der Orientierungsphase für ihr späteres Berufsleben.
In Klasse 9 absolvieren sie das BORS-Praktikum. Leider wird hierbei hauptsächlich als Begleitmaterial auf Veröffentlichungen der Bundesagentur für Arbeit sowie Arbeitegeberseite (beispielsweise IHK) zurückgegriffen. Dieses Webinstruct kann hierfür als ergänzende Alternative benutzt werden.
Die Lehrkraft kann hier frei entscheiden, wer die Zielgruppe der zu erstellenden Ausstellung sein soll: Eine neunte Klasse erstellt sie für die restliche Klassentufe, die zehnte Klasse als Infomaterial für die neunte Klasse während der BORS-Phase, usw.

Vorraussetzungen
....hierfür sind eine entsprechende technische Ausstattung der Räumlichkeiten, sowie grundlegende Kenntnisse im Umgang mit Tablets, PC oder Laptop.
Die SuS sollten weiter mit Methoden wie "Think-Pair-Share" oder "Lerntempoduett" vertraut sein. Die angegebene Erarbeitungszeit an den jeweiligen Stationen beinhaltet kein Einüben der genannten Methoden.
Weiterhin sollte Material wie Poster, Schere, Klebstift in ausreichendem Umfang vorhanden sein.

Das Webinstruct ist in zwei Phasen gegliedert:
1. Stationenphase: Hier durchlaufen die SuS vier Stationen mit jeweils unterschiedlichen Aufgaben. Die Stationen decken jeweils eine historische Gegebenheiten (Station 1), einen Bezug zur Lebenswelt (Station 2), einen Bezug zur Gegenwart (Station 3), sowie eine Zukunftsperspektive (Station 4) ab.
Die Stationen beinhalten kooperative Arbeitsformen (Think-Pair-Share sowie Lerntempoduett).

2. Gruppenphase: Nachdem die SuS alle Stationen durchlaufen haben, sollen sie sich für eine der vier Stationen entscheiden, und hierfür die Ausstellung gestalten.
Je nach Zusammensetzung und Lernatmosphäre der Klasse ist hier notwendig, dass die Lehrkraft bei der Einteilung hilft.

Differenzierung/ Individualisierung
Durch die gewählten Arbeitsmethoden soll versucht werden, ein möglichst hohes Maß an Differenzierung zu erreichen:
- Differenzierung nach Lerntempo/ Lerntempoduett: Das Prinzip dieser Methodik setzt vorraus, dass die SuS anhand ihres persönlichen Lerntempos kooperativ arbeiten.
- Differenzierung nach Lernniveaus: Durch die Seite "Hilfe und Tipps" wird versucht, den individuellen Lernvorraussetzungen gerecht zu werden. Die SuS finden dort Hilfen wie grundlegende Suchbegriffe zu den Stationen, sowie auch weitergehende Denkanstöße.

Geschichtsdidaktische Prinzipien
Die vier verschiedenen Stationen basieren auf folgenden geschichtsdidaktischen
Überlegungen:
1. Station: Historizitätsbewusstsein und Multiperspektivität I
Durch das erstellen eines Zeitstrahls sollen die SuS sich der Geschichtlichkeit von Konflikten zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern bewusst werden. Veränderungsprozesse und das Potenzia zur Veränderung von Lebensbedingungen können hiermit durch die Retrospektive auf vergangene Arbeitskämpfe erkannt werden.
Die Tagebuchaufgabe verdeutlicht die verschiedenen Perspektiven, und damit verbundenenen verschiedenen Interessen, Sorgen und Hoffnungen von zweier verschiedener Milieus (hier soziale Klassenherkünfte) in Bezug auf Arbeitskämpfe.

2. Station: Lebensweltbezug
Durch die Recherche ihrer eigenen Arbeitnehmerrechte während der Ausbildungszeit, und durch die Verknüpfung mit den historischen Begebenheiten (Zeitstrahl) soll ein eindeutiger Lebensweltbezug hergestellt werden. Gegenwärtige Errungenschaften und Standarts, welche die SuS zukünftig direkt betreffen, werden nicht als selbstverständlich betrachtet, sondern als Ergebnisse von vergangenen Kämpfen und Konflikten betrachtet.

3. Station: Multiperspektivität und Historizitätsbewusstsein II
Die an der ersten Station angesprochenen Prinzipien sollen auf die heutige Zeit angewendet werden.
Die Interessensgegensätze von verschiedenen Perspektiven (hier Arbeitgeber und Arbeitnehmer) sollen durch Online-Recherche von Zeitungsartikeln und der damit verbundenen Argumentation für oder gegen die jeweilige Perspektive deutlich gemacht werden.
Durch den Bezug auf aktuelle Arbeitskämpfe wird das Historizitätsbewusstsein von Station 1 weiter vertieft: Arbeitskämpfe gab es in der Vergangenheit, und sie gibt es bis heute unter gleichen Vorzeichen (Konflikt zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern).